Beliebtes Haustier der Ostdeutschen:
ein fettiges Federvieh, gut gerupft und scharf gegrillt. Als 1957 eine bundesdeutsche Firma die Lizenz für Mastgeflügel erwarb, wurden bratfertige angebotenen Hähnchen auch im Westen kurzzeitig unter dem amerikanischen Namen Broiler. (aus dem englischen: ready to broil) angeboten.
Da man jedoch fürchtete, dem Konsumenten sage das Fremdwort nichts, erfand man als offizielle Sprachregelung das Goldhähnchen. Auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs übernahm das volkseigene Kombinat Industrielle Mast (KIM) die Lizenz für den Bratspiess. Ob der kernige Reklamespruch „Köstlich - immer marktfrisch “ hier zum Erfolg half, weiss man nicht genau. Dennoch mauserte sich der Broiler. Bald zu einem Grundnahrungsmittel in der Deutschen Demokratischen Republik.
Berühmt wurden die Gaststätte „Zum Goldbroiler“ auf dem Alexanderplatz, die zeitweise als Treffpunkt jugendlicher Randgruppen fungierte. wer seinen Broiler. Nicht mit Messer und Gabel ass, konnte jedoch Alexverbot erhalten. Wird seit dem Fall der Mauer vom deutschtürkischen Döner Kebab bedroht, hält sich jedoch noch an einigen Bratstationen.
Quelle: Lexikon der bedrohten Wörter | Bodo Mrozek
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